Innerhalb
Das Innere der Kirche beherbergt ein interessantes künstlerisches Legat. Der Grundriss des Gebäudes bildet ein fast perfektes Quadrat, dem im Ostflügel ein Halbkreis im Sinne eines Chorumgangs hinzugefügt worden ist. Im Nord- und Südflügel befinden sich schmale Rechtecke, wo die Seitentüren angebracht worden sind. Glasarbeiten machen ein notorisches Element des Gebäudes aus. Die zwischen 1916 und 1928 ausgeführten Installationen sind den Beziehungen zu verdanken, die Francisco Gourié mit dem französischen Haus Maumejean et Fréres unterhielt. Die Kirche San Juan Bautista war das erste Gotteshaus der Insel Gran Canaria, das mit Glasarbeiten der französischen Firma aufwarten konnte.
Unter den Kunstwerken, die die Kirche beherbergt, ist die gekreuzigte Christusfigur erwähnenswert, die den Hochaltar beherrscht und aus der Zeit gegen Ende des XVI. Jahrhunderts stammt. Beginnend am Eingang zur rechten Hand befindet sich die Carmen-Kapelle, die in Uhrenturm integriert ist. Beleuchtet wird der Raum durch die Glasfenster, in denen unter anderem die Jungfrau Carmen und Vater Antonio María Claret abgebildet sind, um an seinen Besuch in Arucas im Jahre 1848 zu erinnern. Auf dem Boden ruhen die Reste des Pfarrers Francisco Cárdenes zu Ehren seiner inbrünstigen Arbeit bei der Errichtung des Gotteshauses. Auf dem Hauptaltaraufsatz im neogotischen Stil thront das Bild der Jungfrau Carmen.
Auf beiden Seiten befinden sich zwei kleine Sockel mit den Bildnissen des Heiligen Elias mit dem Schwert (auf der linken Seite) und der Heiligen Therese (auf der rechten Seite). In der Kapelle von Johannes dem Täufer (Capilla San Juan Bautista) mit rechteckigem Schnitt befindet sich der Heilige auf einem kleinen Altar. Dieses Bild wurde in Malaga gefertigt und am Sonntag, den 23. Juni 1848 zur öffentlichen Verehrung ausgestellt.
Wenn man die Seitentür durchquert, gelangt man in die Kapelle des “Heiligen Herzens Jesu”, (Capilla del Sagrado Corazón de Jesús) mit den Figuren der Heiligen Lucia und des Heiligen Sebastians. Bei der Heiligen sind vor allem die aus Blattgold gefertigten exquisiten Blumenmotive auffallend, die ihre Gewandung zieren. Im zentralen Teil des Chorumgangs öffnet sich die Kapelle zu Ehren der Passion Christi, die eine halbe Apsis mit Fensterverglasung bildet. Gegenüber vom neogotischen Altaraufsatz befindet sich die hübsche Skulptur des Liegenden Christus, ein Werk des berühmten, aus Arucas stammenden, Bildhauers Manuel Ramos González (1899-1971). Die Skulptur ist gegen 1940 aus Holz gefertigt worden und glänzt mit eleganten Linien und einem ausdrucksstarken Haupt.
Die im nordöstlich gelegenen Turm untergebrachte Kapelle des Rosenkranzes beherbergt die Skulptur der gleichnamigen Jungfrau, die vom kanarischen Bildhauer Juan Manuel de Silva gefertigt worden ist. Er setzte das Holz einer Zypresse ein, die er aus dem Gemüsegarten des Dominikanerklosters des Märtyrers San Pedro in Las Palmas de Gran Canaria entfernt hatte. Die Kapelle des Heiligen Franziskus von Assisi wird vom einzigen barocken Altaraufsatz der Kirche bekleidet, der wahrscheinlich aus dem XVIII. Jahrhundert stammt.
Der letzte Höhepunkt des Rundlaufs wird mit der Baptistenkapelle erreicht. In ihrem Inneren befinden sich bedeutende Kunstwerke, und es erschien ratsam, die Kapelle mit Gittern zu sichern. In der zentralen Zone gibt es ein Taufbecken aus dem Jahre 1862. Der eingesetzte Stein stammt aus dem Steinbruch des B [Cristo Yacente de Manolo Ramos] ergrückens Lomo de Tomás de León. Was die Malereien betrifft, zieren drei Schmuckstücke die Wände: Die Werke des kanarischen Malers Cristóbal Hernández de Quintana (1651-1725), eine Tafel, die die Jungfrau mit dem Kind darstellt, das nebenan befindliche Bild des Heiligen Josef mit dem Kind und das Bild der Heiligen Familie.
Zusammenfassend ist es überaus lohnenswert, der San Juan Bautista-Kirche einen Besuch abzustatten, nicht nur aufgrund der grandiosen Steinstruktur, die ihr in zahlreichen Gelegenheiten bereits den Zusatz “Kathedrale” eingebracht haben, sondern auch wegen des künstlerischen Reichtums, den sie beherbergt.
Guía Histórico Artística de Arucas © Alicia Hernández Padrón