Geschichte von Arucas


Das alte Arehuc oder Arehucas lässt seine Ursprünge auf die prähispanische Etappe zurückführen. In der Tat stammt der Name entweder vom Begriff der Ureinwohner, Arehucas, oder einer ähnlichen Bezeichnung. Jene Siedlung wurde mit dem ersten feindlichen Einfall zerstört, den der Eroberer Juan Rejón im Jahre 1479 vorgenommen hatte. Zwei Jahre später sollte der bekannte Befehlshaber Doramas das Leben in der bekannten “Schlacht von Arucas” verlieren. Schuld [Coches de hora en la Plaza de San Sebastián] daran war Pedro de Vera, der Nachfolger von Juan Rejón. Nach der Eroberung wurde die Gegend hauptsächlich zu Beginn des XVI. Jahrhunderts in Form von zahlreichen Rittersleuten wieder bevölkert, denen man nach der Aufteilung der Inseln Ländereien und Wasserstellen zugesprochen hatte.


1503, Die Gründung von Arucas


Offensichtlich existierte die Stiftung von Arucas bereits im Jahre 1503. Die Stadt begann sich vom kleinen Weiler ausgehend auszubreiten, der sich um die Dorfkapelle San Juan herum drängte, die auf dem gleichen Grundstück anzutreffen war, auf der sich heute die Kirche befindet. Die Stadt Arucas hat zwei Pole der städtischen Entstehung und Entwicklung: Die Ober- und die Unterstadt.
Der Bittgang, welcher die San Juan-Kirche mit der Dorfkapelle San Pedro – in La Goleta – vereinte und neben der Kapelle San Sebastián vorbeilief, wurde in der verbalen Achse der Stadtstruktur von Arucas errichtet. Zur damaligen Zeit machte die Stadt eine Anhäufung von Höhlenhäusern, Flachbauten, Landgütern und Grundstücken ohne klare Linie aus, deren Anordnung wir heute in Form einer Reihe von Reitwegen, Gassen und Strassen erkennen können, die den städtebaulichen Perspektiven der Stadt eine Form geben.
Der in der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts eingesetzte städtebauliche und konstruktive Impuls war ein Ergebnis des Reichtums, der mit der Kultivierung von Cochinille erwirtschaftet worden ist. Im Jahre 1868, während der September-Revolution, wurde die Dorfkapelle San Sebastián - San Pedro abgerissen und sorgte somit für ausreichend Platz, wo später – zwischen 1875 und 1882 – das Rathaus, die Markthalle und der neue Bürgerplatz errichtet worden sind. Bereits in der letzten Dekade des Jahrhunderts wurde die Real-Strasse neu gestaltet (mit einem Projekt, das mit der Ernennung Arucas zur Stadt im Jahre 1894 zusammenfiel).



In diesen Jahren stiegen auch die Gutshöfe des Nordens an, hauptsächlich in Bañaderos und Cardones. Der erste war bereits Mitte des XIX. Jahrhunderts als Badeort neben der Quelle „Fuente Agria“ bekannt und hatte seinen Aufstieg nach Fertigstellung der San Pedro-Kirche (1878), wohin er seinen Kult aus Arucas verlegte. Es wurde ein Stadtzentrum um den Platz herum errichtet, mit einigen zweistöckigen Gebäuden, „Hof“-Häusern, die zu Beginn des Jahrhunderts erbaut worden sind, sowie einigen weiteren Gebäuden, die sich entlang der Strasse aneinander reihten, die in die Gemeinden im Nordwesten führte. Auf der anderen Seite gab es Cardones am Südhang des Berges, ebenfalls ein Ort, den man auf dem alten Wanderweg von Tenoya nach Cruz de Pineda und von hier nach Norden passiert, mit der San Isidro-Kirche, die in den ersten Dekaden dieses Jahrhunderts wieder aufgebaut worden ist. Dies hingegen war der Abschluss eine Reihe von Wegen, die von Süd nach Nord führten und die heute fast immer eine Reihe von Flachbauten aufweisen. Beide Gutshöfe konnten laut Archiv eine weitere Etappe des Anstiegs zwischen 1920 und 1930 mit den gleichen Gebäudemodellen verzeichnen.


>Dabei konnte ein Grossteil der Flachbauten, die sich an dieser Stelle befanden, durch stattliche Häuser ersetzt werden. Die Strasse wurde dort weiter gebaut, wo heute die Francisco Gourié-Strasse verläuft. Dabei handelte es sich um das einzige städtebauliche Projekt, das im XIX. Jahrhundert bekannt war.


Wahrscheinlich wurde im Laufe des XIX. Jahrhunderts die Stadtstruktur von El Cerillo und La Goleta definiert, wie wir sie heute kennen. In letzterer liegt der Ursprung der „Oberstadt“, allerdings gibt es bis zum vergangenen Jahrhundert kaum Informationen über die Entwicklung jener Viertel. Zu jener Zeit wurde ein schmaler Häuserstreifen zwischen der Strasse, die nach Firgas hochführt und dem Kanal, der das Wasser ab Las Madres führte, fertig gestellt.
Dies erfolgte in einer breiten Kasuistik und verlief in Form von einem langen Mittelgang mit Dachziegeln, beziehungsweise vom flachen Haus zum „Haupthaus”, und zieht sich praktisch die gesamte Straßenlänge hin. Bis heute befinden sich dort eine Reihe von Mehlmühlen, die bis Mitte des Jahrhunderts die Hydraulikkraft nutzten, die vom Kanal aus freigesetzt wird.

Entlang der Strassen – vor allem an der Strasse, die von Arucas in den Nordwesten der Insel verläuft und über Bañaderos führt – und Wanderwege trifft man auf eine große Anzahl von Farmen und Stammhäusern aus dem XVII. und XVIII. Jahrhundert, wie beispielsweise die Fincas Carril, Trasmontaña und Cruz de Pineda am zuvor erwähnten Wanderweg. Sie sind das Zentrum der landwirtschaftlichen Großgrundbesitze, die seit der Eroberung ins Leben gerufen worden sind und ihren Aufschwung – abgesehen von den beiden bereits erwähnten Epochen – im XIX. und XX. Jahrhundert mit dem Bananenanbau in der Zeit zwischen den Kriegen hatten, dessen Reichtum bis ins Jahre 1950 reichte. In jener Zeit wurden übrigens einige der wertvollsten Gebäude fertig gestellt.
Diese architektonischen Gefüge – das Wohngebäude und die Angestelltenräume, Ställe und Lager – wurden zumeist in einer geschlossenen „L”- oder „U”-Form errichtet. Der Baustil war traditionell und mit großen Freiflächen ausgerichtet, die mit einer Lehmmauer geschlossen wurden. Es handelte sich um Modelle, die eine Alternative zur städtischen Behausung darstellten.

Die Bewässerungsstruktur war in Arucas von enormer Bedeutung. Noch heute ist ein Grossteil des Grabennetzes erhalten, das das Wasser aus Firgas herbeischaffte. Ursprünglich handelte es sich um die ersten Bewässerungsnetze für Zuckerrohr und den Antrieb der Zuckermühlen in der „Oberstadt”. Zu Beginn des Jahrhunderts wurden bereits die Ländereien des Majorats neben dem aufblühenden Arucas bewässert.


Seither hat das Koordinierungsamt für Gewässer, Heredad de Aguas, eine regelrechte „Wasserarchitektur” mit zahlreichen Gräben, Stauvorrichtungen und später auch cantoneras zur Verteilung errichtet. Dazu zählen auch so bedeutende Einrichtungen wie „Las Cohorreras”. Schließlich wurden im XIX. und XX. Jahrhundert die großen Talsperren der Pinto-Schlucht erbaut. All dies ist Bestandteil des wertvollen Erbes der Insel.

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